Freitag, 22. März 2013

Läuft!!

Der Bus-Chefumbauer hat über die heilige Weihnachtszeit grossen Einsatz geleistet, während ich mich halt familienbedingt mehr mit kochen, guetzlen, päcklen, shoppen, und weihnachtsbedingtem Nevenzusammenbruch-kriegen beschäftigte. Die neue Front ist dran, der neue Boden ist drin, die Löcher auf dem Dach sind gestopft, es wird also nichts mit Regenwald-Dusche (oder wie heissen die Dinger amigs in den teuren Erholungsoasen called Wellnesshotels?). Ebenfalls geht die Hupe, die Blinker, das Licht. Der Schaltknüppel ist auch drin, was heisst dass das Baby jetzt kein Automat sondern ein Handgeschalteter ist. Fragen Sie mich nicht wie das ging, ich war nicht dabei, leite jedoch Anfragen gerne weiter. Ich bin einfach froh ists geschehen, ich fahre nämlich nicht gerne Automaten. Irgendwie wird da meinem linken Fuss immer langweilig... und der rechten Hand sowieso. Infolge nicht mehr auffindbarer Schlüssel hat das Baby zudem ein neues Zündschloss mit entsprechend neuem Schlüssel bekommen. Der Motor ist auch drin und läuft sogar, als ich den Schlüssel gedreht habe und den Motor das erste mal hörte quitschte ich wie ein Meersäuli im Schraubstock, so hab ich mich gefreut. Für den Busumbauer natürlich wieder mal unverständliches Frauen-Getue, aber ich glaube er hat sich auch gefreut. Männer können einfach viel schlechter dazu stehen. Was die Freude zur Zeit noch etwas dämpft ist der starke Oelverlust, heisst wenn ich so rumfahren würde müsste ich einen Kanister unter dem Motor anhängen und alle paar Meter das unten rausgetropfte Oel oben wieder reinfüllen. Damit dies nicht passieren muss wurde der Motor jetzt nochmals ausgebaut und fachmännisch durch den Chefbusumbauer sowie aller zufällig Anwesenden untersucht. Ich habe derweil Kleinmaterial aufgepimpt, da man mir vermutlich einen Motor mit Comiczeichnungen erklären könnte und ich würds trotzdem noch nicht verstehen.

Wer wie ich seit Jahrzehnten keine Spraydose mehr in der Hand hatte freut sich zwar einerseits über das pinke Innenleben um den Sprühkopf ("weil ich ein Mädchen bin"), hat jedoch keine Ahnung dass es sich hierbei um eine Kindersicherung handelt. Freund Didi erklärt mir also, ich müsse das am besten mit dem Schraubenzieher herausnehmen. Ich: "Äh, aso wie meinsch?" Didi: "Jo, eifach so driedrücke metem Schrubezieher!". Ich drücke einfach so chli dri und ernte einen gewaltigen schwarzen Sprühregen über meine gesamte Hand inklusive Unterarm. Er meinte mit dem Schraubenzieher in diese pinke Lasche reindrücken und herausziehen, während ich meinte ich müsse mit dem Schraubenzieher in die Sprühöffnung drücken, was, wie mir so im Nachhinein mehr als logisch erscheint, das sprühen auslöste... und nicht die Kindersicherung entfernte. Wieder was fürs Leben gelernt!

Grosse Sorge mache ich zur Zeit nicht nur dem Chef sondern auch mir selbst bezüglich Farbe. Ich war ja jetzt sozusagen seit September davon überzeugt, dass er unten taigagrün und oben weiss wird. Seit kurzem find ich dass das irgendwie langweilig aussieht, habe aber noch keine genaue Alternative dazu. Den Buschefumbauer macht das im Fall wahnsinnig. Es fielen auch schon Sätze wie "Wir malen ihn einfach mit Wasserfarben an, dann kannst du ihn in den Regen stellen wenn dir die Farbe verleidet ist". So lustig. Ich hab sogar einmal an einem Nachmittag ein Hilfeschrei-SMS erhalten mit dem ungefähren Inhalt "So, fertig, ich muess jetzt höt wörkli ändlech die Farb wösse! Chom id Garage ond teil is die Farb met!! Sofort!". Es kam im SMS so leicht verzweifelt schreiend rüber, da er ziemlich viele Ausrufezeichen benutzt hat, mehr als ich jetzt gerade. Selbstverständlich hab ich mich auch sofort ins Auto gesetzt, bin in die Garage gefahren und habe ihm mitgeteilt, dass er Grund zur Freude habe da die Entscheidung nunmehr nur noch zwischen zwei Farben gefällt werden müsse. Ich wollte schon immer bei den Originalfarbtönen bleiben, und da es im Jahr 1979 (der Jahrgang des Busses!) ozeanicblau und neptunblau gab (neptunblau ist das bzw. der Rest den Sie zur Zeit noch auf dem Baby sehen) habe ich den Lackierer um eine Farbprobe auf Blech gebeten. Damit der entgültige Entscheid dann gefällt werden kann. (Ich vermute der Chefumbauer überbrückt die Zeit bis dahin mit Beruhigungsmitteln).



Neue Front (ich finde ja er lächelt irgendwie. Oder?)


Neuer Boden.


Posing, von der Seite.




Gestopfte Dachlöcher, ehemals Regenwalddusche.


Wer hat das Bier auf mein Baby gestellt, gopf?! Sehe ich erst jetzt!


Der Schlüssel zum Glück.


Wenns obe schifft ond onde seicht, s esch guet, s Valserwasser... Oder so ähnlich.






und wieder raus mit dem undichten Motor...


So sieht ein Motor aus, wenn er NICHT im Auto steckt.


Mein Kleinmaterial-Gepimpe.


(Stand Januar 2013)

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