A propos Technik (gelungener Uebergang, Sie merkens?), in den von mir so sehr geliebten 80er-Jahren ein kaum überwindbarer Aufwand, Tickets für ein Konzert in Prag zu bekommen, heute zwei, drei Klicks, ausdrucken, und fertig ist das Highlight des nächsten Sommers! Find ich auch irgendwie cool, halt ich diese Ticketzettel schon in den Händen. Tschechien wird also das Sommerferienland 2013 der Familie Wahnsinn, inklusive Ausflug in die Metropole Prag zwecks Besuch des Depeche Mode-Konzerts. Die Grosse übt fleissig tschechisch damit sie sich mit Onkel Jirka verständigen kann, hat aus der Schulbibliothek das einzige zu findende Buch mit nach Haus gebracht in dem Tschechisch vorkommt, denn Onkel Jirka ist O-Ton "so lustig", auch wenn er fast kein Wort Deutsch kann. Eine harmonische Verständigung setzt eben doch nicht zwingend die selbe Sprache voraus.
Ich selbst kann leider nur ein paar Worte in Tschechisch, aber mit "Detsky Pokoj", was so viel heisst wie Kinderzimmer, und "Slon", was Elefant heisst, kommt das Kind irgendwie nicht so wahnsinnig weit. Und der Göttergatte will es dem Kind nicht beibringen, da er grundsätzlich zwar fliessend tschechisch spricht, nur leider mit sehr vielen grammatikalischen Fehlern. Das letzte Mal in Prag fragte er den Souvenir-Buden-Verkäufer in Tschechisch, und dieser antwortete in Englisch... Bedarf keiner weiterer Worte, ne? Und ich muss mir überlegen dannzumal temporär wieder zum Fleischfresser zu mutieren, da Tschechien-Ferien ohne Svíčková ist irgendwie wie V ohne W (der Göttergatte wird vermutlich nun wieder kommentieren, dass Svickova ursprünglich und eigentlich mit Rossfleisch zubereitet wird (ich-chotz-a-Bode!), aber 100 - 1000%ig nicht das, das ich bisher gegessen habe und je essen werde!!).
(Svickova mit Knödel... könnt sich Frau Familienwahnsinn reinlegen, trotz den grossartigen Vegetarierambitionen... ^^) |
Und von wegen wo anders (schon wieder, hier jagt ein Uebergang den anderen heute), das hier muss ich jetzt noch teilen, und ich teils nicht via Tagi, da dieser sonst sicherlich früher oder später den Beitrag löschen wird und ich mich dann in 2, 3 Jahren ärgere. Ich liebe Endo Anaconda und hoffe bald auf ein weiteres Buch, statt nur einer Kurzgeschichte, aber immerhin so viel in der Zwischenzeit (Copyright by Tagesanzeiger oder bei Endo himself oder wem auch immer):
>> «Haha! Vergiss es»
Von Endo Anaconda. Aktualisiert am 28.09.2012
Mit Endo Anaconda ging heute das Live-Poesie-Experiment von Tagesanzeiger.ch/Newsnet zu Ende. Lesen Sie hier Anacondas Short Story!
«Haha! Vergiss es.»
Meinte sie mit einem bitteren Unterton, als ich wie zufällig mit meinem Arm ihre Brust streifte. Dabei wollte ich nur auf den Igel deuten, der am Wegrand dahintrippelte, während wir an ihm vorbeirollten.
Sie sagte das in einem Ton, als ob ich ihr tatsächlich an die Bluse hätte gehen wollen, und als ob sie von mir nichts anderes gewohnt wäre. Dabei hatte ich ja schon alles vergessen. Ich wusste nicht, ob die Geschichte, die sie mir über uns erzählte, wahr ist. Sie war davon überzeugt, dass ich sie vor einigen Jahren in Sardinien kennengerlernt und wir uns danach aus den Augen verloren hätten.
Je mehr sie davon redete, desto weniger wagte ich, ihr zu widersprechen, obwohl sich mich permanent «Renzo» statt «Endo» nannte. Und je länger wir unterwegs waren, desto komplexer und bestimmter wurde die Geschichte, die sie mir über uns erzählte. Um abzulenken, beschleunigte ich, trotz der armen Igel, und hoffte damit, abzulenken. «Weisst Du noch, der letzte Abend im Ristorante Pepe Satan in Santa Teresa di Gallura, Herbst '98, ich war so glücklich und habe nie wieder etwas von Dir gehört.»
Langsam beschlich mich das Gefühl, das ich sie irgendwann einmal verletzt haben muss. Sie sah aus, als ob sie jeden Moment in Tränen ausbrechen würde... «Genau», beschwichtigte ich. «Jetzt erinnere ich mich wieder, Pepe Satan, Santa Teresa... nur weiss ich echt nicht mehr genau, über was wir geredet haben.» Zum Glück erreichten wir das Ferienhaus und ich konnte von der Geschichte unserer Bekannschaft, an die ich mich nicht erinnern konnte, ablenken.
Ausserdem hoffte ich, dass die Flasche Hazelburn Single Malt das übrige dazutun würde, dass sie endlich aufhören würde, weiter in einer ungewissen Vergangenheit herumzustochern, damit ich sie endlich auspacken könnte. Als ich am nächsten Morgen, mit Handschellen ans Bett gefesselt, nackt und mit leerem Kopf aufwachte, konnte ich nicht mehr zweifelsfrei sagen, ob ich diese Frau von früher kannte oder nicht. Ich konnte sie auch nicht fragen, denn sie war weg.
Das Auto, das Geld, der Ordonanzrevolver und die Erinnerung auch. >>
Machen Sie's gut, und lassen Sie sich nicht den Revolver über die Rübe ziehen, bis nächsten Montag!
3 Kommentare:
schööön schreiben sie. schön schön. ich lese immer. einfach das sie das mal wissen. :) grüüsse
jö. danke. überrascht-bin.
(die geschichte ist aber nicht von mir, gell. die ist von endo... nicht dass da verwechslungen aufkommen! :-D)
ich lese bei ihnen auch, kann allerdings nie nicht kommentieren... keine ahnung weshalb, geht nicht... :-(
waas? das ist aber ganz ganz ganz komisch weil eigentlich dürfen alle bei mir kommentieren auch anonyme :/ schade gehts nicht.
(und jaja, hab ich bemerkt, mit dem beitrag :))
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